Weihnachten. Für viele Familien, die einen Verlust erlitten haben, ist es eine schwere Zeit. Das erste Jahr – oder das zweit – ohne den geliebten Menschen. Rituale müssen neu erfunden werden und viele alltägliche Sachen erinnern ständig schmerzhaft. Es wird schnell dunkel, ist kalt und nass, die Fröhlichkeit und Freude auf das Fest fällt schwer.
Ein Adventskalender für diese schwere Zeit kann unterstützen.
Vielleicht ein normaler, oder einer mit Büchern oder Spielzeug. Wer es besonders mag, kann auch einen Adventskalender der Erinnerungen selbst gestalten.
Ideal sind dafür Frühstückstüten aus Papier oder Papierbeutel, die man schon fertig als Kalender kaufen kann.
Bei kleineren Kindern sind normale Zahlen passend, bei älteren könnte jeden Tag ein Rätsel auf die nächste Tüte hinweisen. Das macht es spannender.
Wenn man die Tüten mit Klammern verschließt, zB. aus Holz, kann man sie wiederverwenden. Aber ein Kleber oder eine Schnur sind genauso gut.
Ideen für den Adventskalender:
Am Anfang könnte ein Wunsch, ein Gedicht oder oder ein „Zauberspruch“ stehen. Je nach Vorlieben und Hobbys des Kindes.
Auch ein Vergleich kann passend sein “ Trauer ist wie Kaugummi“ – dazu ein kleiner Kaugummi. Über den Hintergrund, warum und weshalb der Vergleich stimmen kann, oder auch nicht, kann man dann gut reden.
Um den weiteren Kalender zu füllen, gibt es eine Vielzahl von Kleinigkeiten und Ideen. Ab und zu darf sich bestimmt etwas Süßes verstecken. Schokolade kann wirklich glücklicher machen, vergessen wir das nicht.
Bunte Teelichter, kleine Schwimmkerzen, ein besonderen Teebeutel oder Trinkschokolade. Ein Kästchen aus Holz, um darin die kleinen Kostbarkeiten zu sammeln: eine Feder, ein Miniwürfel, eine Schnur oder Faden ( Fadenspiele?) , Edelsteine , ein Mini-Notizbuch für Gedanken, dazu ein toller Stift, bemalte oder gravierte Steine, eine gravierte Weihnachtsbaumkugel mit dem Namen des Verstorbenen, eine größere Kerze und dann einzelne Motive, um diese zu gestalten, Halbedelsteine, Murmeln und Perlen, bunte Knöpfe, Schlüssel, kleine Gegenstände des Verstorbenen und andere Symbole, die mit dem Verlust zusammenhängen. Kleine Glöckchen an einem Lederband, Muscheln, Teelichthalter aus Holz zum Bemalen und Bekleben, Lavendelsäckchen und Duftöle, Mini-Traumfänger und vieles mehr.
Wenn man anfängt zu suchen und offen für Anregungen ist, wird man wirklich vieles finden. Alles, was Erinnerungen weckt, regt zum Denken und Erinnern an. So kann der verlorene Mensch immer wieder ein Stück dabei sein.
Oft ist es für Kinder beängstigend zu glauben, sie vergessen den Verstorbenen. Greifbare Symbole sind deutlich und hinterlassen ein gutes Gefühl. Kleine Rituale ergeben sich oftmals aus diesen Symbolen.
Ein paar Tage ist es noch, bis das erste Türchen aufgemacht und die erste Tüte geöffnet wird.
Vielleicht mag der Eine oder Andere die Idee aufnehmen und etwas Wunderbares für die schwere Zeit gestalten. Schickt mir gerne Bilder, ich würde mich freuen.
Hallo,
Herzlichen Dank für die tolle Anregung.
Meine Tochter 36 Jahre alt verstarb vor 2 1/2 Jahren.
Sie liebte immer den Adventskalender, darum hat die die letzten 2 Jahre bemalte Steine bekommen. Dieses Jahr wollte ich etwas anderes machen und hatte jetzt die Idee mit hängenden teelichthalter, die ich am Grab mit bunten teelichtern aufstellen werde, auch wenn nun 1. Dezember vorbei ist.
Die kann mein Enkel mit mir für seine Mama anzünden